126 Seiten • Verlag Suhrkamp (LINK)
Inhalt
Mit seinem neuen Buch interveniert Peter Sloterdijk auf dem Feld, auf dem sich der Zeitgeist gegenwärtig die heftigsten Auseinandersetzungen liefert: dem der Kontroverse um Modernismus und Postmodernismus. Postmodernismus, so die These Sloterdijks, ist Postkopernikanismus. Was ist mit dieser These gemeint? Durch Kopernikus wurde das sogenannte ptolemäische Weltbild außer Kraft gesetzt. Der kopernikanische Schock breitet sich auf allen Gebieten der Kultur aus. Krieg den Selbstverständlichkeiten! lautet die Parole der antiptolemäischen modernen Künste. Diese Exklusion der Selbstverständlichkeiten hat sowohl die wirkliche Welt als auch die Welt in den Köpfen durcheinandergewirbelt. Für diese Verwirbelung schlägt Peter Sloterdijk die Bezeichnung kopernikanische Mobilmachung vor. Als Reaktion auf diese Mobilmachung zeigt sich gegenwärtig, so Sloterdijk, ein Rückbezug auf die zuverlässig-trügerischen ptolemäischen Wahrheiten. Sloterdijkt nennt diesen Rückgang ptolemäische Abrüstung. Für ihn sind im großen Dezentrierungswirbel des radikalen Modernismus gewisse Rezentrierungsmanöver ptolemäischen Typs notwendig, wenn nicht aus der totalen Mobilmachung die totale Desintegration folgen soll.