Egon Schiele: Ich bin die Vielen

212 Seiten  Verlag Passagen Verlag

Elisabeth von Samsonow

Mit einem Nachwort von Peter Sloterdijk

Inhalt

Elisabeth von Samsonow rollt die Schiele-Forschung neu auf, indem sie die zeitgenössische Bedeutung dieses Künstlers der very first generation of pop zeigt.

In ihrem Versuch der Frage nachzugehen, was Egon Schiele mit der Popgeneration zu tun hat, verwickelt sich die Autorin allmählich in eine Art kybernetische Schleife. Bilder, Theorien, Gedichte, Materialien, neue Archivalien zu Schiele und reale Ereignisse verdichten sich zunehmend bis zu einem Punkt, an dem sich die die Massenbewegungen des 20. Jahrhunderts steuernden Zusammenhänge zu enthüllen beginnen: Ich-Zerfall und Ich-Vervielfältigung, (erotisches und elektronisches) Telekommando und mediale Trance (Kino, Fotografie), Androgynie und Hybridisierung (technisch, spirituell), Expressivität der Kunst und ambient Sex. Elisabeth von Samsonow bettet Egon Schiele in jenen Kontext ein, den er für sich selbst reklamiert hatte, nämlich in die große Bewegung der europäischen Moderne („Zweite Aufklärung“), die als unvollendet gebliebenes Projekt, das heißt als schwieriges Erbe der 68er Generation zugefallen ist.

„Indem sie Schieles Genie ihrer eignen Begriffskultur begegnen läßt, verleiht Elisabeth von Samsonow der Altermondialität dieses Künstlerlebens eine Höhe der Artikulation, nach welcher man sich in der übrigen zeitgenössischen Philosophie weitgehend vergeblich umsehen würde.“ – Peter Sloterdijk

Inhaltsangabe

Einleitung

1. Zur Erinnerung

2. Konspiration

3. Schizosoma

4. Inkarnationen / Identifikationen

5. Das Ende des Darwinismus: Ich auf allen Arten

6. Telekommando / Medienpubertät

7. Gefühl/Mitgefühl – scientia und conscientia

8. Androgynisierung und Selbstvergöttlichung

9. Schiele und Nijinski: Die Gottesnarren

10. Die Junggeselllenmaschine

11. Unwillkürliche Schwangerschaften

12. Die Selbstseher – reflexiver und zyklopischer Blick

13. Egon Schiele – „Prediger“ der Zweiten Aufklärung

14. Epilog

Peter Sloterdijk: Welt-Empfang. Über Elisabeth von Samsonows mediumistisches Denken

Dank

Anhang