Unvergessen sind sie, wie eingebrannt in das kollektive Gedächtnis der Völker. Schreckliche Naturkatastrophen forderten die in den vergangenen Jahren Hunderttausende Tote, verwüsteten ganze Landstriche und brachten unermessliches Leid über die Menschen, die mit dem Leben davongekommen waren. Jüngstes Beispiel: Das gewaltige Erdbeben, das Haiti heimsuchte oder etwa der große Tsunami vom zweiten Weihnachtstag 2004, der die Küsten rund um den Indischen Ozean traf. Diese Katastrophen haben aber auch gezeigt, wie das todbringende Wüten der Natur sofort eine Woge der Mitmenschlichkeit auslöste und in bis dahin unbekanntem Maß nicht nur Staaten und Staatengemeinschaften, sondern Bürger in fast allen Teilen der Welt massenhaft zu Hilfe eilten um den Betroffenen nicht nur Trost, sondern Geld zur Linderung der Not zu spenden. Viele hundert Millionen Euro und Dollar, vom Kleinstbetrag der Rentnerin bis zur Großspende betuchter Unternehmer und Künstler kamen in kurzer Zeit zusammen – eine fast unglaubliche Explosion der spontanen Anteilnahme. Wie ist dieser nie zuvor erlebte und geradezu revolutionäre Ausbruch von Anteilnahme möglich? Ist unsere Welt nun endgültig zum „globalen Dorf“ geworden? Führt die digitale Kommunikation gar zu einer neuen „Weltinnenpolitik“? Darüber diskutieren im „Philosophischen Quartett“ des ZDF mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski zwei Gäste, die global denken und weltweit vernetzt sind: Joschka Fischer, der ehemalige deutsche Außenminister und heutige Unternehmensberater, und der deutsch-amerikanische Literaturwissenschaftler und politische Beobachter aus der Stanford University, Prof. Hans Ulrich Gumbrecht. (Text: ZDF)