Kunst und Demokratie

187 Seiten Verlag Ritter

Inhalt

Die Verankerung der Freiheit der Kunst in der Verfassung – und dies ist gleichsam der fundamentale Punkt, an dem sich Kunst und Demokratie berühren – stellt so eine rechtliche Pikanterie dar, denn sie setzt das Wissen darum, was Kunst ist, voraus, während Kunst heute darin besteht, das Wissen darum, was Kunst ist, außer Kraft zu setzen. Kunst unterminiert also die Voraussetzung, die ihre verfassungsrechtliche Freiheit garantiert. Sie kann diese Freiheit nur einklagen, wenn sie sich verrät, und die Verfassung kann nur solche Kunst schützen, die im avancierten Sinn aufgehört hat, Kunst zu sein. Solche Paradoxien sind nicht auflösbar, sie machen den Witz der Sache aus. Die Kunst trägt keine Verantwortung. Die Verantwortung des Künstlers beginnt erst jenseits der Kunst. Erklärt er dieses Jenseits allerdings zur Kunst, beginnt seine Verantwortung diesseits der Kunst. Das kann, manchmal, ziemlich kompliziert sein. Manchmal ist es allerdings auch ganz einfach.

Inhaltsverzeichnis

VORWORT

KONRAD PAUL LIESSMANN
Angepasste Empörung – Über avantgardistische Kunst und politische Verantwortung in demokratischen Gesellschaften

GUNTER DAMISCH
Die Demokratie der Künste

ANTON PELINKA
Demokratie als Sache der Vielen, Kunst als Sache der Wenigen?

THOMAS ZAUNSCHIRM
Gibt es eine politisch korrekte Kunst?

MANFRED WAGNER
Zum Verhältnis von Öffentlichkeit und Kunst

PETER SLOTERDIJK
Menschenschwärze – Versuch über die Verachtung der Massen

RAIMER JOCHIMS
Das Sehen formen: Mondrians Lebens-Kunst-Utopie

ELISABETH VON SAMSONOW
Zurückbiegen (Reflexion) und Umwerfen (Subversion) – Denk- und Handlungstraining für Selbstverhältnisse und andere Beziehungen

BAZON BROCK
Kunst und Krieg – Der verbotene Ernstfall

PODIUMSDISKUSSION

ZU DEN AUTOREN