200 Seiten • Verlag Suhrkamp (LINK)
Ausgewählte Gespräche und Beiträge 2020-2021
Peter Sloterdijk ist einer der bekanntesten und wirkungsmächtigsten Denker unserer Zeit. Seine philosophischen Zeitdiagnosen und politischen Interventionen sind risikofreudig, streitbar und mindestens so erhellend wie überraschend. Dies konnte man einmal mehr im letzten Jahr mitverfolgen, als er in zahlreichen Interviews über die Pandemie und ihre sozialen, politischen und existentiellen Konsequenzen befragt wurde.
Die wichtigsten Interviews und Beiträge liegen hier nun versammelt vor und dokumentieren einen Lernprozess, in dem sich der Ernst der Situation und die Suche nach angemessenen Deutungen zunehmend ausprägen. Für Peter Sloterdijk ist die Corona-Krise nicht bloß eine wirtschafts- oder sozialpolitische Zäsur. Sie markiert vielmehr den »Beginn eines Zeitalters, dessen basale ethische Evidenz Ko-Immunismus lautet, das Einschwören der Individuen auf wechselseitigen Schutz«. Dies erfordert eine neue Definition von Zusammensein, eine »veränderte Grammatik unseres Verhaltens« und eine globale immunitäre Vernunft. Welche Konsequenzen sich daraus für uns ableiten – auch das ist diesen hellsichtigen, zukunftsweisenden Gesprächen zu entnehmen.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Das westliche System wird sich als ebenso autoritär erweisen wie das chinesische
Für Übertreibungen ist kein Platz mehr
Ko-Immunismus im Zeitalter von Pandemien und Klimawandel
Der Mensch ist nicht darauf vorbereitet, die Natur zu schützen
Der Mensch, das Distanzwesen
Der Staat zeigt seine eiserne Faust
Bitte erklären Sie uns die Zeit, in der wir leben!
Ist es legitim, vor Corona keine Angst zu haben?
Leben wir über unsere Verhältnisse?
Humor, ein staatsbürgerlicher Impfstoff
Vom Unbehagen in der fiskalischen Kultur
Leben ohne Ausreden
Man kann nicht in der Revolte leben
Warum treten zunehmend Leute aus der Wirklichkeit aus?
Statt eines Nachworts
Leben in der Philosophenhöhle