Experten in aller Welt nehmen an, dass in der Bewältigung der Finanz-Katastrophe so etwas wie die Halbzeit erreicht ist. Zeit für eine Zwischenbilanz und einen Blick auf Szenarien der Zukunft. Im „Philosophischen Quartett“ am Sonntag, 25. Oktober 2009, 23.55 Uhr, fragen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski mit ihren Gästen, Prof. Dr. Dr. Gunnar Heinsohn, Soziologe und Historiker, und Prof. Dr. Heiner Mühlmann, Kulturphilosoph und Katastrophentheoretiker: Entwarnung oder Alarm? Ist das Schlimmste schon überstanden, wie die einen versichern, oder wird es noch zu schweren Verwerfungen kommen, wie die anderen prophezeien? Sicher ist, dass sich Deutschland in einer bis dahin unvorstellbaren Höhe von anderthalb Billionen Euro verschuldet hat und so auf jedem einzelnen Staatsbürger noch nie da gewesene Finanzbürden lasten. Auf der anderen Seite hat die Bundesregierung bisher den Zusammenbruch von Banken, Finanz- und Realwirtschaft verhindert und mit milliardenschweren Garantien die Sparvermögen der Bürger gerettet. Dennoch: Die Arbeitslosigkeit nimmt zu – wenn auch die Zahlen sich nicht wie befürchtet entwickeln. Kommt nun, nach der Bundestagswahl, der Anfang vom dicken Ende? Der Bürger weiß, was ihn und die Gesellschaft erwartet, und will es zugleich nicht wissen. Kopf in den Sand – die große Versuchung. Dem Schrecken ins Auge sehen – das Gebot der Stunde, so Sloterdijk und Safranski. Welche Erkenntnisse können aus der Krise gewonnen werden? Wie aktiv sind die Krisenverursacher noch? Woher kommt die Gelassenheit der öffentlichen Reaktionen? Wie groß ist die gesellschaftliche Erregungsbereitschaft noch? (Text: ZDF)