Kaum etwas erregt die Öffentlichkeit so sehr wie tatsächliche oder vermeintliche Lügen und Halbwahrheiten ihrer Politiker. Denker von Platon bis Macchiavelli vertreten jedoch die Auffassung, dass ein kluger Staatsmann durchaus zum Mittel einer „noblen Lüge“ greifen kann, wovon die Politiker reichlich Gebrauch machen. So hat beispielsweise der Deutsche Bundestag im Jahr 2002 einen „Lügen-Untersuchungsausschuss“ ins Leben gerufen, um zu überprüfen, ob Finanzminister Hans Eichel im Wahlkampf geschönte Wachstumsprognosen veröffentlicht hat. Derzeit beschäftigt die Deutschen die Frage, ob die rot-grüne Bundesregierung möglicherweise ihr Versprechen, sich am Irak-Krieg nicht zu beteiligen, durch fragwürdige Aktionen des BND gebrochen hat. Heiligt der Zweck die Mittel? Wo beginnt die Lüge in der Politik? Ab wann wird sie gefährlich? Wie viel Wahrheit erfordert und verträgt eine Demokratie? (Text: ZDF)