Für Heinrich Klotz

Für Heinrich Klotz77 Seiten Verlag INFO Verlag

Herausgegeben von der Stadt Karlsruhe

Inhalt

Diese Schrift ist dem Andenken an Heinrich Klotz gewidmet. In einer Trauerfeier des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe haben am 5. Juli 1999 Angehörige, Freunde Kollegen und Repräsentanten des öffentlichen Lebens in Worten des Gedenkens und Zeichen der Verbundenheit Abschied genommen. Diese Zeugnisse sind hier versammelt um die Erinnerung an Heinrich Klotz wachzuhalten.
Die Kontakte der Stadt Karlsruhe zu Heinrich Klotz reichen zurück in den Dezember des Jahres 1987. Damals reiste eine kleine Karlsruher Delegation unter Leitung des Kulturreferenten Dr. Michael Heck nach Frankfurt zu Heinrich Klotz – damals Direktor des dortigen Architekturmuseums -, um ihm die Pläne für ein Medienzentrum vorzustellen und seine Bereitschaft auszuloten, nach Karlsruhe zu kommen. Die Delegation traf eine Persönlichkeit, die begeistern konnte und die gleichermaßen sich begeistern ließ. Als Heinrich Klotz seine Gäste durch das Haus führte, in welchem damals gerade Teppiche von Aldo Rossi zu sehen waren, wurde deutlich spürbar: Hier wirkt ein Mann, der von der Liebe zur Sache beseelt ist, der sie mit Stolz vertritt und sie auch auf andere zu übertragen versteht; einer, der aus der Souveränität seiner Persönlichkeit und zugleich aus der Tiefe seines Wissens schöpft.
Die Projektgruppe reiste zurück mit der Überzeugung, für den schwierigen Part eines Gründungsdirektors am Karlsruher ZKM den richtigen Mann gefunden zu haben. Heinrich Klotz kam nach Karlsruhe und erwies sich auch hier als Glücksfall. Unermüdlich und sich selbst verzehrend, gab er dem Konzept des ZKM konkrete Gestalt: mit dem Museum für Neue Kunst und der Hochschule für Gestaltung fügte er zwei weitere Punkte hinzu. Getragen von der Basis seiner Kenntnisse, von Enthusiasmus und Entdeckerfreude machte er sich ans Werk.
Zehn Jahre waren ihm vergönnt, ein Zentrum aufzubauen, das sich in Kürze einen internationalen Ruf erwerben konnte und das heute zur Ausstrahlung nicht nur des Kulturlebens der Stadt, sondern des ganzen Landes beiträgt. Mit Beharrlichkeit und Leidenschaft verteidigte er, wovon er überzeugt war, und selbst seinen Gegnern nötigte er Respekt ab: Nicht nur durch seine Argumente, sondern auch durch die Fairness, mit der er sich für das ZKM und die Hochschule für Gestaltung einsetzte – bis zuletzt.
Sein Wort hatte Gewicht, sein Einsatz Erfolg. Sein Tod hat eine große Lücke in das Kulturleben der Stadt gerissen. Die Betroffenheit, die sein Verlust auslöste, spiegelt sich nicht zuletzt in den bewegenden Ansprachen und Würdigungen seines Wirkens.
Heinrich Klotz wird nicht nur in Karlsruhe unvergessen bleiben.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Dr. Peter Sloterdijk

Klaus von Trotha

Heinz Fenrich

Dr. Martin Warnke
Anette Hüsch

Dr. Hans Belting

Peter Weibel

Wolfgang Rihm
„Heinrich Klotz in memoriam“,
Stück Nr. 3 aus dem Zyklus „Zwiesprache“ für Klavier

Gunter Rambow
Semester-Eröffnungsrede am 20. Oktober 1999