Gespräch und Gegenwart: Reden über (und gegen) den Zeitgeist

Gespräch und Gegenwart: Reden über (und gegen) den Zeitgeist351 Seiten Verlag NZZ Libro

Herausgegeben von Hans Ulrich Gumbrecht

Inhalt

Der NZZ-Feuilletonchef René Scheu führt fürs Leben gerne Interviews mit Protagonisten aus Kultur, Politik und Gesellschaft. Für Scheu stellt der Dialog in Echtzeit ein Gegengewicht zur Social-Media-Beliebigkeit dar.

Alle schreien, viele schweigen, die wenigsten sprechen miteinander. Das ist der Befund, der für das Zeitalter der sozialen Medien gilt. Doch gerade im digitalen Zeitalter sind Gespräche notwendiger (und wichtiger) denn je. Sie finden von Angesicht zu Angesicht statt, zu einer bestimmten Zeit, in einem bestimmten Raum, hier und jetzt. Im Gespräch entwickelt sich zwischen zwei Menschen eine intellektuelle Intensität und Dynamik, die im besten Fall über das bisher von ihnen Gedachte und Gewusste hinausweist. Was so entsteht, ist für sie – und für die Leser – ein Denk- und Sprachabenteuer. René Scheu präsentiert im Band seine besten Gespräche mit unterschiedlichen Protagonisten des Zeitgeschehens.

Herausgegeben und mit einem Essay über die Gattungsgeschichte des Interviews von Hans Ulrich Gumbrecht, Professor an der Stanford University.

Pressestimmen

«René Scheu, der unbequeme brillante junge Feuilleton-Chef der NZZ spricht mit den grossen Namen unserer Zeit – Peter Thiel, Francis Fukuyama, Condoleezza Rice, Jonathan Franzen, Steven Pinker, Peter Sloterdijk. Höhepunkt: Das urkomische Gespräch mit Peter Handke über das Pilzsammeln. Das sind mehr als Interviews. Das ist intellektuelle Reality-Show vom Feinsten.» Rolf Dobelli

«Der Dialog, der kaum vorgefertigte Redeversatzstücke zulässt, ist oft schlackenfreier und insofern erhellender als ein monothematischer Autorentext. Vor allem, wenn er zwischen Menschen geführt wird, die nicht nur Gutes zu sagen haben, sondern es auch gut sagen. Nicht allein deshalb ist René Scheus Büchlein ein großer Lesespaß auf kleinem Raum. Es kommt auch dem Geheimnis des ‹Zwischen den Menschen› ziemlich nahe, von dem Martin Buber einst sprach. Unbedingt lesen!» Reinhard K. Sprenger

«Ich bin neugierig bis zur Schmerzgrenze – und nichts nervt mich mehr als irgendwelche angeblichen Sprech- oder Denktabus, die ein paar besonders empfindlich-puritanische Seelen den Neugierigen dieser Welt aufs Auge drücken wollen.» René Scheu im Gespräch mit persönlich.com, 8.12.2020

«Der Dialog, der kaum vorgefertigte Redeversatzstücke zulässt, ist oft schlackenfreier und insofern erhellender als ein monothematischer Autorentext. Vor allem, wenn er zwischen Menschen geführt wird, die nicht nur Gutes zu sagen haben, sondern es auch gut sagen. Nicht allein deshalb ist René Scheus Büchlein ein großer Lesespaß auf kleinem Raum. Es kommt auch dem Geheimnis des ‹Zwischen den Menschen› ziemlich nahe, von dem Martin Buber einst sprach. Unbedingt lesen!» Reinhard K. Sprenger, Leserkommentar auf amazon

«NZZ-Feuilletonchef René Scheu plaudert aus dem Nähkästchen, stellt allen Interviews eine persönliche Betrachtung als eine Art Vorgeschichte voran, wie er zu dem Gesprächsteilnehmer gekommen ist. Das liest sich recht locker und verleitet schnell dazu, den ganzen Text zu lesen.» Ingrid Isermann, literaturundkunst.ch, 2.11.2020

«Ein erfrischendes Gespräch führte René Scheu in Stanford mit Condoleezza Rice, Aussenministerin unter George W. Bush und nun Professorin für Politikwissenschaft.» Ruth Vuillemier, seniorweb.ch, 28.10.2020

«Scheu geht auf unterschiedlichste Menschen zu, Linke, Rechte, Apolitische, Philosophen und Literaten, Musiker und Schönheitsköniginnen, Männer und Frauen. Eines verbindet sie alle: Sie haben etwas zu sagen – jeder auf seine Weise, aus seinem Leben, mit seiner Erfahrung. […] Die Einsicht, die von diesem Buch bleibt: Ein gutes Gespräch zeigt sich daran, dass der andere besser dasteht als man selbst.» Sarah Pines, Neue Zürcher Zeitung, 14.10.2020

Inhaltsverzeichnis

MONOLOG ZUM AUFTAKT
Hans Ulrich Gumbrecht: «Hand aufs Herz» – Interview als Gattungsgeschichte und der Moment von René Scheu

ZWANZIG INTERVIEWS

CORONA – PHILOSOPHISCH UND LITERARISCH
Markus Gabriel: Gut gelaunter Jungspund
Robert Harrison: Italianist im Baumhaus

KULTURHELDEN DER GEGENWART
Wolfgang Beltracchi: Künstler ohne Tabu
Xenia Tchoumitcheva: Eiserne Lifestyle-Performerin
Peter Maffay: Grundanständiger Rockstar
Robert Hunger-Bühler: Der Mann mit der ruhigen Stimme
Zucchero: Der Mann mit der sonnigen Stimme
Mario Vargas Llosa: Lateinamerikas Gesicht in Madrid
Peter Handke: Literarischer Pilzsucher
Jonathan Franzen: Lärmsensibler Ironiker
Daniel Kehlmann: Bestsellerautor aus einer anderen Zeit

TYPEN AUS DEM SILICON VALLEY
Mary Rorty: Heitere Philosophin
Peter Thiel: Paläophilosoph in Los Angeles
Sam Ginn: Superjunger KI-Pionier
Russell Berman: Geheimnisvoller Professor
Condoleezza Rice: Eindrückliche Frau, zierlich und stark
Francis Fukuyama: Der meistmissverstandene Intellektuelle
Niall Ferguson: Der Bodybuilder unter den Historikern

DENKER MIT ÜBERSICHT
Steven Pinker: Vollzentrierter Starpsychologe
Peter Sloterdijk: Feinsinniger Philosophiestar

ZUM SCHLUSS: GESPRÄCH ÜBER INTERVIEWS
Hans Ulrich Gumbrecht interviewt René Scheu:
Denkseele mit Oberarmmuskeln

QUELLENANGABE UND DANK
BILDNACHWEISE
BIOGRAFISCHE ANGABEN