64 Seiten • Verlag Suhrkamp (LINK)
Inhalt
Die religionstheoretischen Überlegungen, die Peter Sloterdijk in Gottes Eifer (2007) und Du mußt dein Leben ändern (2009) vorstellte, fanden große Beachtung, lösten allerdings auch Missverständnisse und kritische Einwände aus. In diesem Band präzisiert Sloterdijk nun, ausgehend von der Sinai-Episode aus dem zweiten Buch Mose, seine Ausführungen zu Monotheismus und Gewalt sowie zur Rolle der Religion in vormodernen Gesellschaften. Er befasst sich mit der ethnoplastischen Funktion religioider Einheitssemantiken und erläutert, warum wir angesichts dieses historischen Erbes nervös auf jede Form des Fundamentalismus reagieren – ob es sich dabei um radikale Islamisten handelt, um die katholischen Pius-Brüder oder um evangelikale Sekten in den USA.
Aus dem Buch
»Der Umgang mit Intoleranzresten, die nach der Subsystemisierung von Religion fortbestehen, bleibt eine offene Aufgabe. Diese dürfte mit der Formel ›Zivilisierung der Religionen durch Bildung‹ annähernd richtig umschrieben sein.«
Pressestimmen
»In guter alter Sloterdijkscher Manier greift der Autor zu polemischen Wortschöpfungen und Begriffen mit Assoziations- und Provokationspotential … Wer Sloterdijks Stimme in einer der wichtigsten Kontroversen der Gegenwart hören mag, sollte trotzdem getrost zu diesem Essay greifen.« Claire-Lise Tull, WDR
Inhaltsverzeichnis
1. Verkleinerung der Kampfzone
2. Über Volksentstehungen im allgemeinen
3. Das Sinai-Schema: Die integrale Einschwörung
4. Phobokratie: Zur Proliferation des Prinzips totaler Mitgliedschaft
5. Metamorphosen der Mitgliedschaft