159 Seiten • Verlag Kulturverlag Kadmos
Herausgegeben von Wolfram Burckhardt
Inhalt
Als Hegel, mit dessen logischem Großunternehmen man Luhmanns Soziologie ja häufig verglichen hat, nach der absoluten Metapher für Philosophie suchte, kam er auf die Eule der Minerva, die erst in der hereinbrechenden Dämmerung ihren Flug beginnt. Und viele haben das so verstanden, als müssten wir erst auf die Weltphilosophie warten, um die Weltgesellschaft beschreiben zu können. Niklas Luhmann hat Hegels Metapher jedoch ganz anders verstanden: Philosophie, wenn es denn überhaupt noch eine geben sollte, steht nicht am Anfang, sondern am Ende der wissenschaftlichen Theoriebildung. Der letzte Satz der allgemeinen Theorie sozialer Systeme lautet deshalb: »Wir können jetzt der Eule Mut zusprechen, nicht länger im Winkel zu schluchzen, sondern ihren Nachtflug zu beginnen. Wir haben Geräte, um ihn zu überwachen, und wir wissen, dass es um Erkundung der modernen Gesellschaft geht.«
Dieser Band versammelt fünf gleichermaßen scharfsinnige wie scharfsichtige Erkundungen.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Herausgebers
Dirk Baecker
Niklas Luhmann und die Manager
Norbert Bolz
Niklas Luhmann und Jürgen Habermas.
Eine Phantomdebatte
Peter Fuchs
Die Metapher des Systems – Gesellschaftstheorie im dritten Jahrtausend
Hans Ulrich Gumbrecht
»Alteuropa« und »Der Soiziologe«.
Wie verhält sich Niklas Luhmanns Theorie zur philosophischen Tradition?
Peter Sloterdijk
Luhmann, Anwalt des Teufels
Von der Erbsünde, dem Egoismus der Systeme und den neuen Ironien
Textnachweise