496 Seiten • Verlag dtv
Ausgewählt und vorgestellt von Annemarie Pieper
Herausgegeben von Peter Sloterdijk
Inhalt
Aristoteles, nach Hegels Worten »ein Mann, dem keine Zeit ein Gleiches an die Seite zu stellen hat«, schuf das tiefste und universellste System der antiken Philosophie. Es »war der erste Systematiker in der Philosophie, der verschiedene Gegenstandsbereiche voneinander abgrenzte und in eigenständigen philosophischen Untersuchungen methodisch-systematisch untersuchte. « (Annemarie Pieper) »(…) es drängt sich der Gedanke auf, daß das, was seit dem Mittelalter Universität heißen sollte, in der Gestalt eines einzige Mannes vorweggenommen. Das Gehirn des Aristoteles war gleichsam der Senat einer an Fakultäten reichen Universität. In ihm traten (…) die Natur- und Geisteswissenschaften (…) in der Welt der Spektren zusammen. In einigen Disziplinen wie der Logik war Aristoteles Pionier und Vollender in einem.« (Peter Sloterdijk) Seine denkerische und schriftstellerischen Leistungen prägten die Geistesgeschichte des Abendlandes tief und beeinflussen auch noch Denken und Wissenschaft der Gegenwart: Aristoteles erweist sich heute »häufig als ein höchst aktueller Gesprächspartner«. (Pieper) Zu lesen sind Auszüge aus folgenden Werken des Aristoteles: Über die Seele; Nikomachische Ethik; Politik; Physik;Metaphysik; Von den Teilen der Tiere; Vom Himmel; Die Kategorien; Erste Analytik: Zweite Analytik; Rhetorik; Poetik.
»Heute wird Aristoteles nicht bloß als >Klassiker< der Philosophie philosophiegeschichtlich rezipiert, sondern er erweist sich (…) als höchst aktueller Gesprächspartner.« Annemarie Pieper
»Staunenerregend durch die Fülle seiner Interessen, den Umfang seiner Schriften, den Scharfsinn seiner begrifflichen Distinktionen steht Aristoteles wie eine Portalfigur vor fast mythischer Gewalt am Eingang zu den europäischen Hohen Schulen des Wissens. Im Blick auf seine denkerische und schriftstellerische Lebensleistung drängt sich der Gedanke auf, daß das, was im Mittelalter Universität heißen sollte, in der Gestalt eines einzigen Mannes vorweggenommen war.« Peter Sloterdijk
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung von Peter Sloterdijk
Über Aristoteles
Einleitung von Annemarie Pieper
Aristoteles: Lebenslauf
Aristoteles: Schriften
Editorische Notiz
I. Der Mensch
Über die Seele
Psychologie als Seelenlehre
Das Wesen der Seele: Entelechie
Die Seele als Lebensprinzip
Die Seelenvermögen der Lebenwesen
Die vegetative Funktion
Die sinnliche Wahrnehmung
Die Sinne
Der Gesichtssinn
Der Gehörsinn
Der Geruchssinn
Der Geschmackssinn
Der Tastsinn
Die Sinnesempfindung als solche
Begründung für die Fünfzahl der Sinne
Der Gemeinsinn
Die Vorstellung
Denken und Vernunft
Bejahen und Verneinen, Begehren und Meiden
Das Bewegungsvermögen
Das Begehrungsvermögen
Das organische Wesen und seine Sinneswerkzeuge
Nikomachische Ethik
Ethik als Lehre vom Guten
Glückseligkeit als das höchste Gut
Tugend als Mitte
Freiwilliges und unfreiwilliges Handeln
Gerechtigkeit
Sittliche Klugheit
Freundschaft
Das glückselige Leben
Politik
Das Mensch als politisches Wesen
Die Stellung des Sklaven
Der Staatsbürger und die Verfassungen
Der beste Staat
Die beste Erziehung
II. Die Natur
Physik
Der Begriff Natur
Der Physiker im Unterschied zum Mathematiker
Die vier Ursachentypen
Schicksalsfügung und Zufall
Finalität der Naturprozesse
Das Naturnotwendige
Ziele und Methode der Naturwissenschaft
Werden und Entstehen
Bewegung und Veränderung
Metaphysik
Noch einmal: die vier Typen von Ursachen
Element
Natur und natürliche Dinge
Physik
Die Zeit
Physik
Der unbewegte Beweger
Letztgrund aller Bewegung: ein unbewegt Bewegendes
Ewigkeit, Einheit und Unbeweglichkeit des ersten Bewegers
Ortsbewegung als Urtyp von Bewegung
Die Kreisbewegung
Das unbewegt Bewegende ist ohne Teile und ohne räumliche Ausdehnung
Von den Teilen der Tiere
Das Vorgehen in naturwissenschaftlichen Untersuchungen
Die Eigenart zoologischer Erklärungen
Probleme der Klassifikation von Lebewesen
Gattung, Spezies, Individuum
Die Biologie
Vom Himmel
Die Gegenstände der Naturwissenschaft
Die kreisförmige Ortsbewegung
Die Bewegung leichter und schwerer Körper
III. Die Philosophie
Metaphysik
Philosophie als Weisheitslehre
Die Ursachenlehren der ältesten Philosophen
Die platonische Prinzipienlehre
Kritik der älteren Theorien
Kritik der Ideenlehre
Grundprobleme der Philosophie
Philosophie als Wissenschaft vom Seinenden
Philosophie als Theo-Logie
Drei Arten von Substanzen
Form, Stoff, Bewegung
Ewige Bewegung
Die göttliche Vernunft
Die Kategorien
Worte, Sätze, Aussageformen
Erste und zweite Substanzen
Quantität
Relation
Qualität
Erste Analytik
Die Bildung von Schlüssen (Syllogismen)
Der Induktionsschluß
Zweite Analytik
Der Erwerb begründeten Wissens Apodiktsche Wissen
Definition und Mittelbegriff
Zusammenfassung
Rhetorik
Die Redkunst
Ratsrede, Gerichtsrede und festrede
Poetik
Dichtung als Mimesis
Tragödie, Komödie, Epos
Das Wesen der Tragödie
Aufbau der Handlungen
Mythos (Fabel) und Peripetie
Die Erzeugung von Furcht und Mitleid
Sprachformen
Das Epos
Anmerkungen
Literatur
Quellenverzeichnis
Sachwortregister
Namensregister