503 Seiten • Verlag Diederichs
Ausgewählt und vorgestellt von Stephan Meier-Oeser
Herausgegeben von Peter Sloterdijk
Inhalt
»Descartes vergleicht „die gesamt Philosophie“ mit einem Baum, „dessen Wurzeln die Metaphysik, dessen Stamm die Physik und dessen Zweige alle übrigen Wissenschaften sind“.(…) Die Ethik, als die „höchste und vollkommenste Sittenlehre“ bildet „die letzte und höchste Stufe der Weisheit“.« Damit ist das weite Feld des cartesianischen Denkens abgesteckt, das seitdem endlos Anlaß zu Widersprüchen, Interpretationen und Klischees gleliefert hat. Stephan Meier-Oeser unternimmt es, Descartes‘ umfassendes und vielschichtiges Denkgebäude in seinem Aufbau zu rekonstruieren und die Hintergründe, Gedanken und Wendepunkte von Descartes‘ Suche nach der einen Wissenschaft, aus der sich alle anderen ableiten, nachzuvollziehen. Wer sich auf Descartes‘ revolutionärern Denkumbruch einläßt, wird sein eigenes Denken beeinflußt finden von Descartes‘ einzigartigem Neuversuch: »Wissenschaft ist (…) nicht Wissensbesitz, sondern das Vermögen der eigenständigen, geradezu „autarken“ Auffindung neuer Erkenntnisse, die Fähigkeit der Lösung immer neuer Fragen und Probleme.«
Zu lesen sind u.a. Auszüge aus folgednen Werken von René Descartes: Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft; Die Welt oder Abhandlung über das Licht; Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs; Meditation über die Grundlage der Philosophie; Die Prinzipien der Philosophie; Die Leidenschaften der Seele; Brief Descartes‘ an Mersenne; Briefe Descartes‘ an Elisabeth von der Pfalz; Briefe Descartes‘ an Christine von Schweden.
Stephan Meier-Oeser, geborten 1957, studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Geschichte und ist Privatdozent an der Freien Universität Berlin, Gastdozent an der Karls-Universität, Prag, und Mitherausgeber beim »Historischen Wörterbuch der Philosophie«. Von ihm stammen zahlreiche Veröffentlichungen zur Philosophie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie zur Geschichte der Semiotik und Sprachphilosophie.
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen von Peter Sloterdijk
Über Descartes
Einleitung von Stephan Meier-Oeser
René Descartes: Lebenslauf
RENÉ DESCARTES: SCHRIFTEN
Editorische Notiz
1. Regeln zur Ausrichtung der Erkenntniskraft
(Regulae ad directionem ingenii)
Regel 1
Regel 2
Regel 3
Regel 4
Regel 5
Regel 6
Regel 7
Regel 8
Regel 9
Regel 10
Regel 11
Regel 12
Regel 13
Regel 14
Regel 15
Anhang: Zu Regel 4
2. Die Welt oder Abhandlung über das Licht
(Le monde ou traité de la lumière)
Über den Unterschied, der zwischen unseren Empfindungen und den Dingen, die sich Hervorrufen, besteht
3. Dioptrik
Vom Licht
Von den Sinnen im allgemeinen
Von den Bildern im Auge
Vom Sehen
4. Von der Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Forschung
(Descours de la méthode)
Erster Teil: Betrachtungen über die Wissenschaft
Zweiter Teil: Hauptregeln der Methode
Dritter Teil: Einige moralische Regeln
Vierter Teil: Fundamente der Metaphysik
Fünfter Teil: Naturphilosophische Fragen
Sechster Teil: Gründe, die den Autor zum Schreiben bewogen haben
5. Meditationen über die Grundlagen der Philosophie
(Meditationes de prima philosophia)
Vorwort an den Leser
Übersicht über die folgenden sechs Meditationen
Erste Meditation: Woran man zweifeln kann
Zweite Meditation: Über die Natur des menschlichen Geistes; daß seine Erkenntnis ursprünglicher ist als die des Körpers
Dritte Meditation: Über das Dasein Gottes
Vierte Meditation: Über Wahrheit und Falschheit
Fünfte Meditation: Über das Wesen der materiellen Dinge und nochmals über das Dasein Gottes
Sechste Meditation: Über das Dasein der materiellen Dinge und den substantiellen Unterschied zwischen Seele und Körper
6. Antwort auf die Einwände von Mersenne
7. Gedanken zum Beweis des Daseins Gottes und der Unterschiedenheit der Seele vom Körper, nach geometrischer Methode geordnet
Definitionen
Postulate
Axiome oder Allgemeinbegriffe
Satz I
Satz II
Satz III
Zusatz
Satz IV
8. Die Prinzipien der Philosophie
(Principia philosophiae)
Schreiben des Verfassers an Picot
Erster Teil: Über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis
Zweiter Teil: Über die Prinzipien der körperlichen Dinge
Dritter Teil: Von der sichtbaren Welt
Vierter Teil: Über der Erde
9. Die Leidenschaften der Seele
(Les Passions de l’âme)
Erster Teil: Über die Leidenschaften im allgemeinen und aus diesem Anlaß über die Natur des Menschen im ganzen
Zweiter Teil: Von der Anzahl und der Ordnung der leidenschaften und Erklärung der sechs ursprünglichen
Dritter Teil: Über die besonderen Leidenschaften
10. Briefe
An Mersenne, 20. November 1629
An Mersenne, 15. April 1630
An Mersenne, 6. Mai 1630
An Mersenne, 27. Mai 1630
An Mersenne, Ende November 1633
An Mersenne, März 1637
An Elisabeth von der Pfalz, 6. Oktober 1645
An Elisabeth von der Pfalz, Januar 1646
An Christine von Schweden, 20. November 1647
Anmerkungen
Literatur
Quellen
Sachwortregister