Wir haben es satt – Warum Tiere keine Lebensmittel mehr sind

Wir haben es satt - Warum Tiere keine Lebensmittel mehr sind259 Seiten Verlag Residenz

Herausgegeben von Iris Radisch und Eberhard Rathgeb

Inhalt

Vom blutigen Luxus des „Fleischkonsums“: Plädoyers für den Vegetarismus zwischen Empörung und Mitgefühl

Sind Sie Vegetarier? Gründe gäbe es viele – unsere Gesundheit, die Bedingungen und ökologischen wie sozialen Folgen der Massentierhaltung –, aber ist nicht der eine schon genug: Dass wir kein Recht haben, Tiere zu essen, weil wir kein Recht haben, sie zu töten. Und weil uns nichts dazu zwingt, schon gar nicht unsere Natur, es dennoch zu tun. Warum sind Sie dann nicht auch schon Vegetarier? Nichts wäre anständiger und besser, für Sie, für uns alle und unsere nächsten Verwandten, die Tiere.

Iris Radisch und Eberhard Rathgeb drehen den Spieß um: Sie zeigen, dass es keine guten, keine stichhaltigen Gründe gibt, Tiere zu essen. Und sie versammeln Texte aus Literatur und Philosophie, aus denen das Entsetzen und die Verzweiflung darüber spricht, dass wir es dennoch tun. Denn die Frage beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten und wird uns weiter quälen: Wer darf wen töten und warum?

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Es ist ein altes Unrecht, und jeder entdeckt es neu
Karen Duve Anständig essen

In einer Gesellschaft von Fleischessern geht durch das Leben ein Riss
Friedrich Jaskowski Philosophie des Vegetarismus

Die Geschichte der Befreiung des Menschen ist die Geschichte der Unterwerfung der Tiere
Peter Sloterdijk Stimmen für die Tiere

Der Mensch hat den Tieren die Seele gestohlen
Ovid Pythagoras, der Weltweise

Ein Ausflug ins Schlachthaus gehört zur Allgemeinbildung
Elias Canetti Ankunft der Tiere

Fleischesser wollen den Tod besiegen
Albert Camus Das Hühnerschlachten

Noch immer fehlt uns eine Kultur des Mitleids mit den Tieren
Arthur Schopenhauer Die beiden Grundprobleme der Ethik

Mitleid allein hilft den Tieren aber auch nicht weiter
Fjodor Dostojewski Verbrechen und Strafe

Der Weg der Zivilisation führt vom Menschenfresser über den Tieresser zum Vegetarier
Henry David Thoreau Walden

Der Mensch ist unzivilisierter als das Tier, das er isst
Luigi Pirandello Über die Bosheit der Menschen

Die Fleischindustrie lebt davon, dass man sie nicht kennt
Upton Sinclair Der Dschungel

Alles ist nur eine Frage der Perspektive, auch der Tod einer Fliege kann erschüttern
Robert Musil Das Fliegenpapier

An den Tieren wird ein Massenverbrechen begangen, für das es keinen Gerichtshof gibt
Hans Wollschläger Tiere sehen dich an

Wer nicht glaubt, dass Tiere zum Essen da sind, wird an der Welt verrückt
J.M. Coetzee Das Leben der Tiere

Auch ein sanft geschlachtetes Tier ist ein Lebewesen, das nicht sterben will
John Berger Das Schlachten einer Kuh

Der Mensch wird zum Fleischesser erzogen
Jean-Jacques Rousseau Rohkost

Auch wenn Kinderfleisch gut schmeckte, würde man es doch nicht essen
Jonathan Swift Bescheidener Vorschlag

Fleischessen ist nicht nur eine Gewohnheit, sondern ein sozialer Kult
John Robbins Das tägliche Blutbad

Tier und Mensch sind nicht gleich, das heißt aber nicht, dass sie nicht dieselben Lebensrechte haben
Porphyrios Über die Enthaltsamkeit

Das geschlachtete Tier ist das Opfer eines Krieges, den der Mensch gegen sich selbst führt
Eduard Baltzer Der Vegetarianismus

Das Tier ist aus dem modernen Leben verschwunden, geblieben ist sein
Fleisch
Burkhard Müller Frevelnde Tiere

Vegetarier zu sein ist eine ethische Grundsatzentscheidung und kein Hobby
Mahatma Gandhi Mein Leben

Der Vegetarismus ist ein moralischer Luxus, den man sich leisten können muss
Herman Melville Der Wal als Speisefisch

Der Genießer besteht darauf, dass der Hummer lebendig gekocht wird
David Foster Wallace Am Beispiel des Hummers

Kein Schwein hat mehr ein Recht auf ein Leben als Schwein
Robert Gernhardt Die armen Schweine

Nicht nur das Herrchen, auch sein Hund fällt Entscheidungen
Michel de Montaigne Apologie für Raymond Sebond

Tierliebe rettet die Tiere auch nicht
Bohumil Hrabal Die Katze Autitschko

Tiere sind unsere nächsten Verwandten, und um Familienangehörige sorgt man sich
Frans de Waal Tierrecht

Tiere brauchen menschliche Anwälte für ihre tierischen Interessen
Peter Singer De Waals Kritik an der Moral der Fassade

Was immer ein Tier ist: Ein Tier ist nicht etwas, das man isst
Cora Diamond Fleisch essen und Menschen essen

Jedes Tier, das nicht zwischen unseren Zähnen landet, ist ein Sieg
Jonathan Safran Foer »Donnerstags kein Fleisch«

Die letzte Hoffnung der Tiere sind wir
Felix Salten Bambi

Textnachweis